Sie alle sind, bis auf den Zabakucker Jörg-Eberhard von Byern (4.v.l.), Nachfahren des Parcheners Rudolf Florentin von Byern, der von 1844 bis 1913 lebte. | Foto: Simone Pötschke

Die Parchener Kirche und das Schloss wurden kürzlich zu einer familiären Begegnungsstätte derer von Byern. Die Nachfahren der einstigen Parchener Landadligen kamen erstmals zu einem Familientreffen zusammen. Ein Großteil betrat erstmals Parchener Boden.

Parchen l Neugieriges Beäugen der Verwandschaft, interessierte Blicke beim Rundgang der von Byern-Familie durch die kleine Parchener Kirche. Sie sind zum ersten großen Familientreffen aus Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Frankfurt/Main in das beschauliche Parchen angereist, um der Einladung von Heiko Mahrenholz vom Fördeverein Schloss Parchen zu folgen. Zwei Tage pralle Familiengeschichte stehen auf dem Programm, zu dem selbstredend ein Besuch des Schlosses zählen muss.

Die Stimmung zum Auftakt des Wiedersehens entbehrt nicht einer gewissen Eigenheit: Die Familie ist nach etlichen Generationen soweit verzweigt, dass sich die Nachfahren der letzten von Byerns aus Parchen untereinander nicht kennen. Was sie wiederum eint (bis auf die Zabakucker Linie) ist der Umstand, dass sie alle Nachfahren von Rudolf Florentin von Byern, der von 1844 bis 1913 lebte, sind. Das Grab des einstigen stellvertretenden Landrates ist bist auf den heutigen Tag noch erhalten.

Mahrenholz erforscht seit vielen Jahren, schon vor der Wende, akribisch die Geschichte derer von Byern. "Sie sind zwar nicht in die große Politik eingegangen, doch aus der Heimatgeschichte sind sie nicht wegzudenken", setzt er dem Parchener Landadel ein kleines Denkmal.

Ob sich ein solches Treffen zu einer Tradition entwickeln kann, sei derzeit völlig offen, sagt er. Auf jeden Fall wolle man zumindest Kontakt untereinander halten.

Nach dem Treffen und dessen langer Vorbereitungszeit sieht sich Mahrenholz nun belohnt für seine Aktivitäten. Er sei von dem großen Interesse derer von Byerns an ihrer Geschichte sehr überrascht gewesen, sagt er. Mit seinen profunden Kenntnissen ist er den heute noch Lebenden von Byerns Längen voraus.

Lange musste Mahrenholz für dieses Treffen nach Adressen im Internet recherchieren. Er will die von Byerns für die großen Jubiläen sensibilisieren, die für das Haus demnächst anstehen, 800 Jahre von Byern in der Region und 540 Jahre von Byern in Parchen. Das war vor allem das Anliegen eines Vortrages, den Heiko Mahrenholz zur Geschichte des Hauses von Byern zum Auftakt des Treffens in der Kirche hielt. Für die Byerns, die nach Parchen kamen, war dies Neuland, auf das sie sich verständlicherweise gern einlassen wollten, wie Dr. Isolde Zimmermann aus Hamburg und ihre Tochter aus Brandenburg, Mutter und Tochter sind Ärzte, sagten. Der einzige der von Byerns, der sich wiederum in Familienforschung betätigt, ist Detlef von Byren aus Hofheim (Frankfurt/Main), der dabei ist, eine Ahnentafel zusammenzustellen. Der Hofheimer mit adliger Herkunft sieht sich jedoch alles andere als durch seinen Titel privilegiert. Er geht - wie die anderen anwesenden von Byerns, auch die, die bürgerlich geheiratet haben - einer ganz normalen Arbeit nach. Der Adelstitel habe in ihrem bürgerlich geführten Leben keinerlei Bedeutung mehr, sagt seine Ehefrau Jutta . Nur bei der Bestellung eines Tisches in der Gaststätte sei er zuweilen hilfreich, weiß sie zu berichten.

Der einzige von Byern, der noch ein Gut bewirtschaftet, ist übrigens der in Groß-Germersleben (Wanzleben) ansässige Gero von Byern. Der hatte sich allerdings für das Familientreffen in Parchen entschuldigt.

Während die meisten der von Byerns sich neugierig an die Heimat ihrer Vorfahren herantasteten, hatte einer von ihnen keinerlei Berührungsängste: Jörg-Eberhard von Byern, der heute in Saalhusen (Schleswig-Holstein) lebt. Er und seine Frau nahmen das Treffen in Parchen gemeinsam mit der Ortschronistin Marlies Kenter wahr, deren Großvater Kutscher bei denen von Byern war. Auch zu DDR-Zeiten riss der Kontakt untereinander nicht ab, so dass die Familien heute in einem freundschaftlichem "Du" verkehren.


Quelle: Genthiner Volksstimme vom 16.08.2012


 

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