Der Adventskalender vom Schloss Parchen

Advent Calendar

BRICH AN, DU SCHÖNES MORGENLICHT

Brich an, du schönes Morgenlicht! 
Das ist der alte Morgen nicht, der täglich wiederkehret. 
Es ist ein Leuchten in der Fern', 
es ist ein Schimmer, ist ein Stern, 
von dem ich längst gehöret.

Max von Schenkendorf

Advent Calendar

Advent, Advent, 
ein Lichtlein brennt. 
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier: 
Dann steht das Christkind vor der Tür.

Volksgut

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WEIHNACHTEN

Noch einmal ein Weihnachtsfest, 
immer kleiner wird der Rest, 
aber nehm ich so die Summe, 
alles Grade, alles Krumme, 
alles Falsche, alles Rechte, 
alles Gute, alles Schlechte – 
rechnet sich aus all dem Braus 
doch ein richtig Leben heraus. 
Und dies können ist das Beste 
wohl bei diesem Weihnachtsfeste.

Theodor Fontane

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VORFREUDE AUF WEIHNACHTEN

Ein Kind – von einem Schiefertafelschwämmchen
umhüpft – rennt froh durch mein Gemüt. Bald ist es Weihnacht! – Wenn der Christbaum blüht,
dann blüht er Flämmchen.
Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt
uns mild. – Es werden Lieder, Düfte fächeln. – Wer nicht mehr Flämmchen hat,
wem nur noch Fünkchen glimmt,
wird dann noch gütig lächeln.

Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes 
alle unfeindlich sind - einmal im Jahr! 
Uns alle Kinder fühlen eines Baumes. 
Wie es sein soll, wie's allen einmal war. 

Joachim Ringelnatz

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ADVENT

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird.
Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin – bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.

Rainer Maria Rilke

Advent Calendar

Der Förderverein Schloss Parchen e.V.

wünscht allen einen schönen Nikolaustag

NOCH IST DER HERBST NICHT GANZ ENTFLOHN

Noch ist Herbst nicht ganz entflohn, 
aber als Knecht Ruprecht schon 
kommt der Winter hergeschritten, 
und alsbald aus Schnees Mitten 
klingt des Schlitten Glöckleins Ton.
 Und was jüngst noch, fern und nah, 
bunt auf uns herniedersah, 
weiß sind Türme, Dächer, Zweige, 
und das Jahr geht auf die Neige, 
und das schönste Fest ist da. 

Theodor Fontane

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CHRISTBAUM

Hörst auch du die leisen Stimmen aus den bunten Kerzlein dringen?
Die vergessenen Gebete aus den Tannenzweiglein singen?
Hörst auch du das schüchternfrohe, helle Kinderlachen klingen?
Schaust auch du den stillen Engel mit den reinen, weißen Schwingen? 
Schaust auch du dich selber wieder fern und fremd nur wie im Traume? 
Grüßt auch dich mit Märchenaugen deine Kindheit aus dem Baume?

Ada Christen

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BETHLEHEM UND GOLGATHA

Er ist in Bethlehem geboren, 
der uns das Leben hat gebracht, 
und Golgatha hat er erkoren, 
durchs Kreuz zu brechen Todes Macht.
 Ich fuhr vom abendlichen Strande hinaus, 
hin durch die Morgenlande; 
und Größeres ich nirgends sah 
als Bethlehem und Golgatha.
 Wie sind die sieben Wunderwerke 
der alten Welt dahingerafft, 
wie ist der Trotz der ird'schen Stärke 
erlegen vor der Himmelskraft!
 Ich sah sie, wo ich mochte wallen, 
in ihre Trümmer hingefallen, 
und steh'n in stiller Gloria 
nur Bethlehem und Golgatha. 
O Herz, was hilft es, dass du kniest 
an seiner Wieg' im fremden Land! 
Was hilft es, dass du staunend siehst
das Grab, aus dem er längst erstand!
 Dass er in dir geboren werde 
und dass du sterbest dieser Erde 
und lebest ihm, nur dieses ja 
ist Bethlehem und Golgatha.

Friedrich Rückert

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CHRISTBAUM

Der Winter ist ein karger Mann, 
er hat von Schnee ein Röcklein an;
zwei Schuh von Eis 
sind nicht zu heiß;
von rauhem Reif eine Mütze 
macht auch nur wenig Hitze. 
 Er klagt: „Verarmt ist Feld und Flur!" 
Den grünen Christbaum hat er nur;
den trägt er aus in jedes Haus, 
in Hütten und Königshallen:
den schönsten Strauß von allen!

Friedrich Wilhelm Weber

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CHRISTNACHT

Wieder mit Flügeln, aus Sternen gewoben,
senkst du herab dich, o heilige Nacht;
was durch Jahrhunderte alles zerstoben,
du noch bewahrst deine leuchtende Pracht.

Ging auch der Welt schon der Heiland verloren,
der sich dem Dunkel der Zeiten entrang,
wird er doch immer aufs Neue geboren,
nahst du, Geweihte, dem irdischen Drang.

Selig durchschauernd kindliche Herzen,
bist du des Glaubens süßester Rest;
fröhlich begangen bei flammenden Kerzen,
bist du das schönste, menschlichste Fest.

Ferdinand von Saar

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CHRISTNACHT

Es steht ein Stern verloren 
hoch über einem Haus; 
drin ist ein Kind geboren: 
Ein Licht geht von ihm aus.
 Von wenigen vernommen, 
tönt eine Botschaft fern: 
Die Weisen und die Frommen 
verkünden jenen Stern.
 Da lauschen alle Ohren, 
zu denen Kunde dringt: 
Wo ist der Mensch geboren, 
der mir Erlösung bringt?
 Die Stätte zu betreten, 
welch Weges muss ich zieh'n? 
Das Wunder anzubeten, 
wo gläubig niederknien?
 

Hedwig Lachmann

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DER TRAUM

Ich lag und schlief; da träumte mir 
ein wunderschöner Traum:            
Es stand auf unserm Tisch vor mir 
ein hoher Weihnachtsbaum.
 Und bunte Lichter ohne Zahl,
die brannten ringsumher; 
die Zweige waren allzumal 
von goldnen Äpfeln schwer.
 Und Zuckerpuppen hingen dran;
das war mal eine Pracht!
Da gab's, was ich nur wünschen kann 
und was mir Freude macht.
 Und als ich nach dem Baume sah
und ganz verwundert stand, 
nach einem Apfel griff ich da, 
und alles, alles schwand.
 Da wacht' ich auf aus meinem Traum, 
und dunkel war's um mich.
Du lieber, schöner Weihnachtsbaum, 
sag an, wo find' ich dich?

Da war es just, als rief er mir:
„Du darfst nur artig sein;
dann steh' ich wiederum vor dir;
jetzt aber schlaf nur ein!
 Und wenn du folgst und artig bist,
dann ist erfüllt dein Traum,
dann bringet dir der heil'ge Christ
den schönsten Weihnachtsbaum.

Heinrich Hoffmann von Fallersleben

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DIE HEILIGE NACHT

So war der Herr Jesus geboren 
im Stall bei der kalten Nacht.
Die Armen, die haben gefroren, 
den Reichen war's warm gemacht. 
 Sein Vater ist Schreiner gewesen,
die Mutter war eine Magd, 
sie haben kein Geld besessen,
sie haben sich wohl geplagt. 
 Kein Wirt hat ins Haus sie genommen;
sie waren von Herzen froh, 
dass sie noch in Stall sind gekommen.
Sie legten das Kind auf Stroh. 

Die Engel, die haben gesungen, 
dass wohl ein Wunder geschehn.
Da kamen die Hirten gesprungen 
und haben es angesehn.                  
 Die Hirten, die will es erbarmen, 
wie elend das Kindlein sei.
Es ist eine G'schicht für die Armen, 
kein Reicher war nicht dabei.

Ludwig Thoma

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DER WEIHNACHTSBAUM

Schön ist im Frühling die blühende Linde, 
bienendurchsummt und rauschend im Winde, 
hold von lieblichen Düften umweht; schön ist im Sommer die ragende Eiche, 
die riesenhafte, titanengleiche, 
die da in Wettern und Stürmen besteht; 
Schön ist im Herbste des Apfelbaums Krone, 
die sich dem fleißigen Pfleger zum Lohne 
beugt von goldener Früchte Pracht; aber noch schöner weiß ich ein Bäumchen, 
das gar so lieblich ins ärmlichste Räumchen 
strahlt in der eisigen Winternacht. 
Keiner kann mir ein schöneres zeigen: 
Lichter blinken in seinen Zweigen, 
goldene Äpfel in seinem Geist, und mit schimmernden Sternen und Kränzen 
sieht man ihn leuchten, sieht man ihn glänzen 
anmutsvoll zum lieblichsten Fest. 
Von seinen Zweigen ein träumerisch Düften 
weihrauchwolkig weht in den Lüften, 
füllet mit süßer Ahnung den Raum! Dieser will uns am besten gefallen, 
ihn verehren wir jauchzend vor allen, 
ihn, den herrlichen Weihnachtsbaum!

Heinrich Seidel

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AS WEIHNACHTSBÄUMLEIN

Es war einmal ein Tännelein 
mit braunen Kuchenherzlein 
und Glitzergold und Äpflein fein 
und vielen bunten Kerzlein: 
Das war am Weihnachtsfest so grün 
als fing es eben an zu blüh'n. 

Doch nach nicht gar zu langer Zeit, 
da stand's im Garten unten, 
und seine ganze Herrlichkeit 
war, ach, dahingeschwunden. 
Die grünen Nadeln war'n verdorrt, 
die Herzlein und die Kerzlein fort. 
 Bis eines Tags der Gärtner kam, 
den fror zu Haus im Dunkeln, 
und es in seinen Ofen nahm -
Hei! Tat's da sprüh'n und funkeln! 
Und flammte jubelnd himmelwärts 
in hundert Flämmlein an Gottes Herz.

Christian Morgenstern

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KNECHT RUPRECHT

Draußen weht es bitterkalt, 
wer kommt da durch den Winterwald?
Stippstapp, stippstapp und huckepack.
Knecht Ruprecht ist’s mit seinem Sack. 
Was ist denn in dem Sacke drin? 
Äpfel, Mandeln und Rosin’ 
und schöne Zuckerrosen, 
auch Pfeffernüss’ fürs gute Kind; 
die andern, die nicht artig sind, 
klopft er auf die Hosen.

Martin Boelitz

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VOM CHRISTKIND

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen! 
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee, 
mit rotgefrorenem Näschen. 
 Die kleinen Hände taten ihm weh, 
denn es trug einen Sack, der war gar schwer, 
schleppte und polterte hinter ihm her. 
Was drin war, möchtet ihr wissen? 
 Ihr Naseweise, ihr Schelmenpack - 
denkt ihr, er wäre offen der Sack? 
Zugebunden bis obenhin! 
Doch war gewiss etwas Schönes drin! 
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!

Anna Ritter

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NUN LEUCHTEN WIEDER DIE WEIHNACHTSKERZEN

Nun leuchten wieder die Weihnachtskerzen 
und wecken Freude in allen Herzen.
Ihr lieben Eltern, in diesen Tagen, 
was sollen wir singen, was sollen wir sagen? 
 Wir wollen euch wünschen zum heiligen Feste 
vom Schönen das Schönste, vom Guten das Beste!
Wir wollen euch danken für alle Gaben 
und wollen euch immer noch lieber haben.

Gustav Falke

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DIE WEISSE WEIHNACHTSROSE

Wenn über Wege tief beschneit 
der Schlitten lustig rennt, 
im Spätjahr in der Dämmerzeit, 
die Wochen im Advent, 
 wenn aus dem Schnee das junge Reh 
sich Kräuter sucht und Moose, 
blüht unverdorrt im Frost noch fort 
die weiße Weihnachtsrose. 
Kein Blümchen sonst auf weiter Flur; 
in ihrem Dornenkleid 
nur sie, die niedre Distel nur 
trotz allem Winterleid; 
 das macht, sie will erwarten still, 
bis sich die Sonne wendet, 
damit sie weiß, dass Schnee und Eis 
auch diesmal wieder endet.
 Doch ist’s geschehn, nimmt fühlbar kaum 
der Nächte Dunkel ab, 
dann sinkt mit einem Hoffnungstraum 
auch sie zurück ins Grab. 
 Nun schläft sie gern; sie hat von fern 
des Frühlings Gruß vernommen, 
und o wie bald wird glanzumwallt 
er sie zu wecken kommen. 

Hermann Lingg

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DIE HEILIGEN DREI KÖNIGE

Die heil'gen Drei Könige aus dem Morgenland, 
sie frugen in jedem Städtchen: 
"Wo geht der Weg nach Bethlehem, 
ihr lieben Buben und Mädchen?" 

Die Jungen und Alten, sie wussten es nicht, 
die Könige zogen weiter, 
sie folgten einem goldenen Stern, 
der leuchtete lieblich und heiter. 

Der Stern bleibt stehn über Josefs Haus, 
da sind sie hineingegangen; 
das Öchslein brüllt, das Kindlein schrie, 
die heil'gen Drei Könige sangen.

Heinrich Heine

Dieses Türchen bleibt noch geschlossen!

Dieses Türchen bleibt noch geschlossen!

Dieses Türchen bleibt noch geschlossen!

Dieses Türchen bleibt noch geschlossen!

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der Rittergüter im Jerichower Land
Schloß Parchen e.V.
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